Wie kann ich eine Website erstellen? – Teil 2: Das Hosting

Im letzten Beitrag habe ich angekündigt, die Bedenken wegen einer selbstgehosteten Website zumindest etwas zerstreuen zu wollen. Fangen wir also damit an, was dafür benötigt wird – ein Hosting-Anbieter nämlich, und da gibt es viel Auswahl und einige Stolperfallen.

10. April 2021 Lesezeit: ca. 13 Minuten

Der erste Schritt zur eigenen Website ist die Wahl des Hosting-Anbieters. (Foto: picjumbo.com)

Die Antwort auf die Frage, welcher Hosting-Anbieter der Beste ist, ist dieselbe wie die auf die Frage nach dem besten Auto: Das kommt drauf an. Ein Single, der immer nur ein paar Kilometer zur Arbeit fährt, kommt z.B. mit einem Smart aus, eine Familie mit drei Kindern und täglichen Fahrten ins Büro, zur Schule, zum Training, zum Musikunterricht, zu Arztterminen und den Großeinkäufen benötigt dann schon eher einen Minivan ;)

Dem Smart entspricht dann in etwa die Website mit den nötigsten Infos über sich und die eigenen Bücher, dem Minivan eine umfangreiche Seite mit zusätzlichen Blogbeiträgen, diversen Unterseiten zu den Büchern und ihren Welten und Charakteren, gesammelte Presseberichte, eine Terminübersicht und was euch sonst noch alles einfällt.

TV-Werbung bitte nicht zu ernst nehmen

Die gute Nachricht: Im Grunde sollte hier niemand Anforderungen haben, die nicht schon die günstigsten Tarife der meisten Anbieter abdecken. Die beginnen mit einem Jahr Laufzeit bereits bei 2 Euro im Monat, mit monatlichem Kündigungsrecht sind es 4-6 Euro pro Monat.
Dafür bekommt ihr eine gute Basis für eure Website, die Unterschiede dabei sind auf den ersten Blick marginal. Es gibt allerdings ein paar Details, die man im Voraus nicht so einfach sieht – die Preismodelle, die Technik im Hintergrund und der Support.

Vermutlich kennt ihr Hosting-Anbieter aus persönlichen Empfehlungen (gut) oder der allgegenwärtigen TV-Werbung (nicht so gut). Bei letzteren handelt es sich in der Regel um die als „Massenhoster“ verschrieenen Anbieter wie an vorderster Front Strato und ionos. Die zielen mit ihren Spots und der damit verbundenen Preispolitik auf Neukunden ohne große Erfahrung ab. Es wird mit besonders einfachen („gedacht, gemacht!“) und günstigen („Website ab 1 Euro im Monat“) Möglichkeiten geworben, was so aber schlichtweg nicht stimmt.

Eine Website zu erstellen dauert länger, als die Werbung verspricht. (Foto: picjumbo.com)

Ja, jeder kann eine Website erstellen, meinetwegen auch innerhalb von zehn Minuten. Aber so sieht das dann selbst mit den Vorlagen aus dem Homepage-Baukasten eben auch aus. Ein „bisschen“ Arbeit ist halt immer nötig. Stellt euch einfach vor, jemand ohne nennenswerte Kenntnisse eures Jobs erledigt euer Tagespensum ohne jegliche Vorbereitung in einer halben Stunde. Wäre das dann wirklich gut und brauchbar?

Vorsicht vor „Lockangeboten“

Dazu kommen die irreführenden Aktionspreise, die sich regelmäßig ändern. Nehmen wir als Beispiel die „Website ab 1 Euro im Monat“-Aktionen bei Ionos und Strato. Beide bewerben jeweils einen Tarif damit, bei Ionos ist es das drittgrößte Paket „Pro“, bei Strato das zweitgrößte namens „Basic“.
Die Anbieter versprechen für ein ganzes Jahr geringe Gebühren von 1 € pro Monat, die sonst übliche Einrichtungsgebühr entfällt. Klingt verlockend, gilt aber in beiden Fällen wie gesagt nur bei der Mindestlaufzeit von einem Jahr. Der naheliegende Schluss: Es wird genügend Kunden geben, die gegen Ende des gebuchten Jahres die Kündigung vergessen (fairerweise sei gesagt, dass man bei Ionos jederzeit zum Ende der Vertragslaufzeit kündigen kann, bei Strato gilt „Kündigung ein Monat zum Laufzeitende online im Login-Bereich“) und dann die massiv höheren Gebühren für ein weiteres Jahr zahlen. Und der Anstieg ist wirklich nicht ohne.

Ionos

Bei Ionos kostet das Paket anschließend dauerhaft 10 € im Monat. Möchte man denselben Tarif mit monatlichem Kündigungsrecht buchen, kostet es von Anfang an 12 € im Monat und die Einrichtungsgebühr in Höhe von 15 € kommt einmalig dazu.
Abgesehen von diesem Lockangebot-Charakter ist der Tarif für eine ganz normale Website ziemlich übertrieben (250 GB Speicherplatz / 250 Datenbanken / 3 Domains, aber nur 1 E-Mail-Postfach? Seltsame Kombination …) und lohnt sich daher im Normalfall definitiv nicht.

Völlig ausreichend wäre bereits das kleinste Paket „Essential“. Die Tarifübersicht bewirbt es mit 4 € pro Monat, die ersten sechs davon sogar zum halben Preis. Klingt auch gut, gilt aber wieder nur bei einer Mindestlaufzeit von einem Jahr. Wählt man im Warenkorb die monatliche Vertragslaufzeit (was vorher übrigens nicht geht), kostet das Paket plötzlich 5 € im Monat, ohne den Rabatt in den ersten sechs Monaten. Das klingt dann schon ganz anders – und die Einrichtungsgebühr von 15 € kommt bei diesem Tarif übrigens unabhängig von der Laufzeit dazu.

Strato

Auch bei Strato ist das Angebot „Website ab 1 Euro im Monat“ auf den ersten Blick verlockend. Der Preis gilt für das zweitgrößte Hosting-Paket namens „Basic“ (bzw. das gleichnamige WordPress-Hosting) oder das Homepage-Baukasten-Angebot „Plus“ (nicht verwechseln, auch dort gibt es einen „Basic“-Tarif). Die sonst übliche Einrichtungsgebühr in Höhe von 10 € entfällt in dem Fall auch.

Geringe Kosten also zu Beginn, ab dem zweiten Jahr erhöht sich die monatliche Gebühr allerdings direkt auf 8 € („Basic“-Pakete) bzw. sogar 10 € (Baukasten-Paket). Wählt man die monatliche Abrechnung inkl. Kündigungsrecht, liegt der Preis derselben Tarife bei 9 € („Basic“-Pakete) bzw. 11 € (Baukasten) und die Einrichtungsgebühr steigt auf 15 €.

Selbst wenn man sich hier für die Laufzeit von einem Jahr entscheidet, ist der extreme Anstieg ärgerlich, insbesondere weil man den Umfang dieses Pakets für eine AutorInnen-Website wie im Ionos-Beispiel in der Regel gar nicht benötigt. Wie gesagt, bereits das jeweils kleinste Hosting-Paket der meisten Anbieter dürfte bei „branchenüblichen“ Anforderungen genügen und kostet bei Strato jeweils die Hälfte des Normalpreises – das Aktions-Angebot lohnt sich also nicht auf Dauer und Upgrades sind immer einfach durchzuführen als Downgrades ;)

WordPress ist die beliebte Grundlage von Websites. (Foto: picjumbo.com)

Die Grundlage einer selbstgehosteten Website

Um ein Verständnis dafür zu schaffen, warum bereits die kleinen Pakete im Normalfall genügen, gehen wir von folgenden Anforderungen für eure Website aus:

All das ist bei den meisten Hosting-Anbietern erst mal locker erfüllt, in der Regel gibt es auch die Option, WordPress ganz einfach mit ein paar Klicks zu installieren. Kostenlose Themes gibt es dafür reichlich, auch exklusivere „Fertigvorlagen“ für relativ wenig Geld und ebenso sind individuelle Designs möglich – aber auch dazu braucht es einen oder mehrere gesonderte Posts.

Als Alternative zum vielseitigen Hosting ist in der Regel auch ein Baukasten des Anbieters verfügbar, falls euch das lieber ist – auf die entsprechenden Angebote gehe ich aber noch in einem gesonderten Beitrag und im Vergleich zu reinen Baukasten-Anbietern wie Wix und Jimdo ein, weil das strenggenommen auch keine „selbstgehosteten“ Websites sind. Ich hatte mal erwähnt, dass man mit der eigenen Website unabhängig von anderen Plattformen ist – bei Baukästen ist man jedoch in der Regel auch wieder an den entsprechenden Anbieter gebunden. Aber dazu wie gesagt später mehr.

Die jeweils günstigsten Angebote häufig genannter Hoster findet ihr in folgender Liste (wenn möglich die höheren Preise bei monatlichem Kündigungsrecht, die letzten drei Anbieter Netcup, One.com und 1blu bieten allerdings keine monatliche Abrechnung an).

all-inkl.comStratoIonosHetznerNetcupOne.com1blu
PaketPrivatHosting StarterEssentialLevel 1Webhosting 1000BeginnerWeb-Domain
Preis/Monat4,95 €4,50 €5,00 €1,90 €1,99 €3,99 €1,90 €
Einrichtungsgebühr15,00 €15,00 €9,90 €4,90 €
Rabatt3 Monate kostenloserste 12 Monate für 0,99 €/Monat
Domains33111x .de11x .de
Speicherplatz50 GB50 GB50 GB10 GB25 GB50 GB40 GB
E-Mail-Postfächer500
(Speicherplatz in 50 GB inbegriffen)
2.000
(max. 20 GB Speicherplatz)
1
(mit 2 GB Speicherplatz)
100
(Speicherplatz in 10 GB inbegriffen)
100
(25 GB Speicherplatz)
100100 (max. 10 GB Speicherplatz)
SSL-Verschlüsselung0,95 € / Monat1 Zertifikat inkl., weitere optional zubuchbar (ab 3 €/Monat, Rabatt zu Beginn)1 Wildcard-Zertifikat (gilt für 1 Domain + Subdomains)jaja, unbegrenztjaja
Datenbanken5251112
SupportTelefon/E-MailTelefon/E-Mail24/7-KundenserviceE-MailTelefon/KontaktformularChat/KontaktformularTelefon/E-Mail
Software-Installer (für WordPress)jaja, max. 2 Installationenjajajaneinja
Server-StandortDresdenDeutschlandDeutschlandDeutschlandNürnbergDänemarkDeutschland
Mindestvertragslaufzeit1 Monat1 Monat1 Monat1 Monat (Zahlung monatlich nur per Einzugsermächtigung oder Kreditkarte)12 Monate12 Monate12 Monate
Gesamtkosten / Monat5,90 €4,50 €5,00 €1,90 €1,99 €3,99 €1,90 €
Gesamtkosten / Monat bei 1 Jahr Laufzeit5,40 €4,00 €4,00 €1,90 €1,99 €3,99 €1,90 €
Einrichtungsgebühr15,00 €15,00 €9,90 €
Einrichtungsgebühr bei 1 Jahr Laufzeit10,00 €entfällt9,90 €
Gesamtkosten 1. Jahr55,95 €69,00 €75,00 €32,70 €23,88 €11,88 €27,70 €
Gesamtkosten ab 2. Jahr70,80 €54,00 €60,00 €22,80 €23,88 €47,88 €22,80 €
Gesamtkosten/Jahr im nächstgrößeren Tarif95,40 €96,00 €96,00 €58,80 €
(entspricht auch eher den übrigen Start-Tarifen – vergleichbar mit den nächsthöheren wäre hier das Paket zu 118,80 €)
47,88 €95,88 €34,80 €

Die Übersicht ist natürlich nicht vollständig, weil ich gar nicht alle in Deutschland aktiven Hosting-Anbieter selbst kenne – umfangreichere und relativ aktuelle Überblicke findet ihr z.B. bei experte.de, gruenderkueche.dewebhosting-guide.de oder connect.de bzw in den Suchergebnissen für „webhosting vergleich 2021“.

Der in vielen Vergleichen genannte Anbieter domainfactory fehlt übrigens nicht nur, weil ich noch nicht damit zu tun hatte, sondern auch, weil in den beiden günstigsten Paketen (immerhin auch schon ab 4,99 € pro Monat) keine Inklusiv-Domains und vergleichsweise wenig Speicherplatz enthalten sind. Alfahosting,  Mittwald sowie Raidboxes sind für das oben genannte Szenario mit Kosten (für monatliche Laufzeit) ab min. 6,98 € bzw. 9 € bzw. 15 € preislich nicht besonders attraktiv, webgo bietet wieder nur die Laufzeit von min. einem Jahr und ist auch dadurch nicht günstiger.

Wieso ist mein Anbieter nicht dabei?

Keine Sorge, falls ihr schon irgendwo ein Paket gebucht habt und der Anbieter taucht hier nicht auf – oder es ist gar das so gescholtene Strato oder Ionos. Grundsätzlich wird jeder Anbieter zufriedene Kunden haben, ansonsten wäre er wohl kaum noch auf dem Markt. Ich möchte hier also niemanden dazu überreden, zu einem bestimmten Anbieter zu wechseln, erst recht nicht, wenn ihr mit eurer Wahl zufrieden seid. Eine sinnvolle Empfehlung kann man schließlich nur mit Kenntnis der individuellen Anforderungen aussprechen.

Wenn ich aber gefragt werde, lautet meine Standard-Antwort stets „all-inkl“, weil ich selbst seit Jahren dort Seiten betreibe und noch nie Probleme hatte. Ja, es ist etwas teurer als die übrigen Mitbewerber, dafür ist der Preis konstant und das monatliche Kündigungsrecht ist Standard. Auch die nicht vollkommen intuitive Verwaltungsoberfläche ist auf den ersten Blick nicht unbedingt verlockend, aber es gibt für nahezu alles gut erklärte Anleitungen und FAQ sowie einen sehr zuverlässigen und kompetenten Support. Zudem gilt die Infrastruktur als gut durchdacht und sicher (was bei Strato und Ionos allem Anschein nach nicht so ist), unter anderem eben auch, weil dort nicht mit „Schleuderpreisen“ massiv Kundenjagd veranstaltet wird wie bei den „Massenhostern“.

„Shared Hosting“ ermöglicht die kostengünstige, gemeinsame Nutzung eines Servers – wie beim Flug in den Urlaub. (Foto: picjumbo.com)

„Massenhoster“ und warum es dort häufiger Probleme gibt

Dieser Begriff kommt übrigens nicht von ungefähr: Grundsätzlich reden wir zwar bei allen hier genannten Anbietern vom „Shared Hosting“, sprich: mehrere Kunden teilen sich einen Server und dessen Kapazitäten (und damit logischerweise auch die Kosten), was grundsätzlich durchaus sinnvoll ist. Deshalb gibt es ja auch den öffentlichen Nahverkehr und nicht jeder fliegt mit dem eigenen Jet in den Urlaub. Es kann halt nicht jeder einen eigenen Server betreiben, auch das kostet schließlich Zeit und Geld.

Bei den Massenhostern sind es allerdings überproportional viele Kunden, die auf einem Server untergebracht sind. Je kleiner das Paket, desto mehr passen darauf. Im Flugzeug verbraucht ein Platz in der ersten Klasse ja auch mehr als in den restlichen Bereichen.
Wird das alles vernünftig gesteuert, gibt es in der Regel aber keine Probleme – erst recht nicht bei kleinen Websites ohne großen Besucheransturm und mit nur gelegentlichen inhaltlichen Updates wie Blog-Posts oder sonstigen Änderungen.

Probleme mit dem Nachbarn?

Problematisch wird es aber, wenn es wie bei Strato auch mal über 1.000 Kunden bzw. Websites auf einem Server sind (all-inkl und ionos liegen im günstigsten Tarif eher bei ca. 100) und/oder man das Pech hat, einen besonders schwierigen Fall in der „Nachbarschaft“ zu haben.
Gibt es dadurch Probleme wie unerreichbare Seiten oder ständige Abbrüche beim Bearbeiten der Inhalte häufig und in massiver Form, sollte man ggf. beim Support anfragen, ob man nicht auf einen anderen Server umgezogen werden kann – es ist ein bisschen so wie in einem Wohnblock, wo sich alle an die Regeln halten und nur ein Depp ausgiebig die Tauben füttert. Dann werden die Autos der übrigen Nachbarn halt auch vollgeka… ihr wisst, was ich meine ;)

Ein solches Verhalten kann auch zu einem Sicherheitsrisiko werden. Wird eine Installation auf dem Server nicht aktualisiert und offenbart dadurch Sicherheitslücken, kann es im schlimmsten Fall dazu kommen, dass auch andere Websites auf dem Server befallen werden (obwohl man selbst alles richtig macht). Wenn euer Nachbar nicht darauf achtet, nachts die Haustür hinter sich zu schließen, steigt eben auch automatisch das Risiko, dass jemand euren Keller leerräumt.
Ich selbst habe diese Erfahrung in massiver Form bisher lediglich ein einziges Mal gemacht – bei Strato. Das muss selbstverständlich nicht immer so sein und ich kenne Leute, die dort sehr zufrieden sind. Aber ich persönlich kann den Anbieter deshalb trotzdem nicht empfehlen.

Aufpassen bei unnötigen Zusatzkosten

Bei ionos sind meine Erfahrungen ebenfalls noch relativ zwiespältig, bei Websites für AutorInnen wäre es aber trotz Lockaktionen etc. eine Option, wenn ihr unbedingt wollt. Ihr solltet nur darauf achten, etwaige Zusatzkosten wie Extended Support für veraltete PHP-Versionen rechtzeitig zu vermeiden, indem ihr (wie auch bei Strato!) die Version im Kundenlogin entsprechend der Empfehlung erhöht. Das geht im Kundenbereich über den Abschnitt Hosting:

Andere Anbieter kenne ich nicht gut genug, um sie selbst zu beurteilen, daher oben die Links zu den Überblicken und Vergleichstests. Erfahrungsgemäß bin ich allerdings bei allem unter vier Euro grundsätzlich skeptisch, mehr als die 5,90 € bei all-inkl müssen es aber auch nicht sein. Wenn ihr trotzdem lieber erst mal mit kleinerem Budget anfangen wollt, könnt ihr das natürlich tun und bei Bedarf immer noch mit eurer Website zu einem anderen Hoster umziehen – mit WordPress-Websites ist das in der Regel problemlos machbar (Stichwort: Duplicator-Plugin – auch sinnvoll, um sicherheitshalber lokale Backups zu speichern!), Baukästen aller Art sind da restriktiver.

Lohnt sich das „WordPress-Hosting“?

Das teilweise explizit als solches angepriesene „WordPress-Hosting“ der Hosting-Anbieter ist allerdings aus meiner Sicht nicht zu empfehlen. In den meisten Fällen verspricht das zwar eine optimierte Serverumgebung (vorausgesetzt, ihr wollt überhaupt WordPress einsetzen), aber was konkret dahintersteckt, ist nicht ganz eindeutig. Die vermeintlichen Komfortfunktionen entsprechen im Wesentlichen dem Software-Installer (bzw. 1-Klick-Installation oder 1-Click-Installer), den die Anbieter auch in den normalen Hosting-Paketen bieten, und das Feature „automatische Updates“ ist mit Vorsicht zu genießen.

Abgesehen davon, dass WordPress-Plugins inzwischen auch von Haus aus automatisch aktualisiert werden können und Sicherheits-Updates ohnehin kurzfristig eingespielt werden, sollte man nicht ohne Not einfach jedes Update umgehend installieren. Klar, beim Schließen potenzieller Sicherheitslücken sind automatische Updates gut und sinnvoll. Nicht jede Aktualisierung eines Plugins, Themes oder WordPress selbst beinhaltet aber Sicherheits-Patches. Und da kann es dann auch mal dazu kommen, dass die Website (gerade bei sehr vielen Plugins) plötzlich Fehlermeldungen anzeigt oder nicht mehr wie gewünscht funktioniert. Daher lieber vor dem Update ins Change-Log gucken, ob da irgendwo „Security Issue“ oder „Security Fix“ steht (insbesondere in Kombination mit „XSS“) und ansonsten ruhig mal einen Tag abwarten, ob vielleicht ein neues Update mit der Lösung potenzieller Fehler direkt hinterherkommt.

Bei all-inkl ist übrigens ein Malware-Scanner Standard und warnt euch per Mail, falls eure Installation eine potenzielle Sicherheitslücke aufweist. So könnt ihr immer rechtzeitig reagieren und euch im Zweifel vom kompetenten Support helfen lassen – darauf würde ich mich bei Strato im Notfall auch nicht unbedingt verlassen ;)

Fazit

Das kleinste Paket der diversen Anbieter genügt meist für die Ansprüche einer üblichen AutorInnen-Website auf WordPress-Basis, gebt also nicht direkt zu Beginn zu viel aus. Nehmt insbesondere Abstand von Extremrabatten wie „Website ab 1 Euro im Monat“.
Achtet bei der Auswahl eines Tarifs stattdessen darauf, wie sich die Kosten in den Folgejahren entwickeln und ggf. wie teuer das nächstgrößere Paket ist – massive Unterschiede sind auch kein besonders vertrauenerweckendes Zeichen. Und tragt euch ggf. den nächstmöglichen Kündigungstermin in den Kalender ein ;)

Verlasst euch nicht zu sehr auf die vermeintlichen Vorteile des expliziten WordPress-Hostings, sondern nutzt im Zweifel den 1-Click-Installer des normalen Hosting-Pakets – mit dem könnt ihr in der Regel mehr anfangen als der oftmals eingeschränkteren Alternative.

Und falls ihr bereits einen Tarif bei einem Anbieter gebucht habt, müsst ihr jetzt nicht zwangsläufig wechseln, so lange alles funktioniert und in euer Budget passt. Achtet nur darauf, falls von Zusatzkosten z.B. für „Extended Support“ für veraltete PHP-Versionen die Rede ist und kümmert euch in dem Fall um eine Aktualisierung, um unnötige Gebühren zu vermeiden.